Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz unterstützt alle, die mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus konfrontiert sind und sich dagegen wenden möchten. Gemeinsam werden fallspezifisch individuelle Handlungsoptionen unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten, Möglichkeiten und persönlicher Wünschen entwickelt. Die Beratung erfolgt vertraulich, das Angebot ist aufsuchend und kostenfrei.
Neustrukturierung Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus
Rheinland-Pfalz ab dem 01. Januar 2023
Regionalstelle West
- Landkreis Bernkastel-Wittlich
- Landkreis Birkenfeld
- Eifelkreis Bitburg-Prüm
- Stadt Trier
- Landkreis Trier-Saarburg
- Vulkaneifel-Kreis
- Verbandsgemeinde Ulmen und Verbandsgemeinde Zell (Mosel) des Landkreises Cochem-Zell
Regionalstelle Nord
- Landkreis Ahrweiler
- Landkreis Altenkirchen
- Stadt Koblenz
- Landkreis Mayen-Koblenz
- Landkreis Neuwied
- Rhein-Hunsrück-Kreis
- Rhein-Lahn-Kreis
- Westerwaldkreis
- Verbandsgemeinde Cochem und Verbandsgemeinde Kaisersesch des Landkreises Cochem Zell
Regionalstelle Süd
- Landkreis Bad Dürkheim
- Stadt Frankenthal (Pfalz)
- Landkreis Germersheim
- Stadt Kaiserslautern
- Landkreis Kaiserslautern (Land)
- Landkreis Kusel
- Stadt Landau
- Stadt Ludwigshafen am Rhein
- Stadt Neustadt (Weinstraße)
- Stadt Pirmasens
- Rhein-Pfalz-Kreis
- Stadt Speyer
- Landkreis Südwestpfalz
- Landkreis Südliche Weinstraße
- Stadt Zweibrücken
Regionalstelle Mitte
- Landkreis Bad-Kreuznach
- Donnersbergkreis
- Stadt Mainz
- Landkreis Mainz-Bingen
- Landkreis Alzey-Worms
- Stadt Worms
Die Unterstützung…
…erfolgt zum Beispiel bei folgenden Anlässen:
- Rechtsextreme verbreiten Flugblätter, schmieren Parolen oder verkleben Sticker
- Neonazis treffen sich, planen Demonstrationen oder andere Aktivitäten mit demokratie- und menschenfeindlichen Inhalten
- Rechtspopulisten und Rechtspopulistinnen machen Stimmung gegen Geflüchtete oder Musliminnen und Muslime
- Rechtsextreme mieten oder erwerben Immobilien
- Personen verbreiten Verschwörungsideologien
- in der Schule, im Betrieb oder im Privaten äußern sich Menschen antisemitisch oder rassistisch
- Journalistinnen und Journalisten, Amts- und Mandatstragende, ehrenamtlich Engagierte oder Personen der Öffentlichkeit werden belästigt, bedroht oder bedrängt
- zivilgesellschaftlich Aktive möchten sich gegen Rechtsextremismus engagieren, stoßen dabei aber auf Probleme
- Organisationen, Institutionen oder Einrichtungen wollen ihre Handlungskompetenzen gegen Rechtsextremismus ausbauen
- auf Nachfrage und an den Bedürfnissen der Anfragenden orientiert
…richtet sich unter anderem an folgende Zielgruppen:
- Einzelpersonen
- Initiativen, Bündnisse, Runde Tische
- Vereine, Wohlfahrtsverbände, zivilgesellschaftliche Träger, Gewerkschaften, Parteien
- Religionsgemeinschaften
- Unternehmen und Ausbildungsbetriebe
- Schulen, Kindertagestätten, Aus- und Weiterbildungsstätten
- Kommunale Gremien und Verwaltungen
…besteht beispielsweise aus:
- proaktiven Handeln aufgrund regionaler Problemanzeigen in Form eines Unterstützungs- und Beratungsangebotes für Akteur:innen vor Ort
- Beratungsnehmer:innen in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und anderen Ungleichwertigkeitsvorstellungen, sowie demokratiefeindlichen und autoritaristischen Einstellungen zu unterstützen
- Beratungsnehmende in ihrem Engagement für eine menschenrechtsorientierte demokratische Kultur und den im Grundgesetz beschriebenen Schutz der Menschenwürde zu stärken
- Präventiven Angeboten um das Entstehen menschenverachtender, autoritaristischer und antidemokratischer Haltungen zu verhindern und demokratische und emanzipatorische Perspektiven zu stärken
- der fallbezogenen Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten und Lösungsstrategien mit einzelnen Beratungsnehmenden oder Gruppen
- der Begleitung und Beratung von Einzelpersonen, Bündnissen, Initiativen und Institutionen bei
- der Vernetzung mit anderen Akteurinnen und Akteuren
- der Planung, Durchführung und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstaltungen
- Moderation von Gesprächsrunden und Veranstaltungen
- Auswertung von Aktionen
- der Vermittlung zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen einerseits und kommunaler Politik und Verwaltung andererseits
- der Vermittlung von Fachwissen (Politische Bildung), etwa durch
- Vorträge über Rechtsextremismus und -populismus
- Workshops zur Sensibilisierung und zum kritischen Umgang mit Diskriminierung und Demokratiefeindlichkeit
- Vermittlung von externen Referentinnen und Referenten sowie Experten und Expertinnen
- Hintergrundgesprächen
- der Verweisberatung, wenn andere oder ergänzende Beratungsstrukturen erforderlich sind oder die Expertise der Mobilen Beratungsteams nicht ausreicht
Bei Beratungsanfragen, deren Ziel den oben beschriebenen Werten und den darauf basierenden ethischen Standards der Mobilen Beratung entgegenstehen erfolgt keine Beratung.
Ziel der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz ist es, eine menschenrechtsorientierte demokratische Kultur zu stärken, in der eine Kultur des Hinsehens und der gelebten Zivilcourage eine bedeutende Rolle spielt.
Das Leitbild der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus
Bezugspunkt der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz (RLP) ist eine lebendige, demokratische und menschenrechtsorientierte Kultur mit belastungsfähigen demokratischen Strukturen. Diese wird durch autoritäre, faschistische und menschenfeindliche Ideologien und Bewegungen gefährdet.
Daraus ergibt sich der Leitgedanke der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP: die Notwendigkeit demokratische Strukturen und die sie tragenden Akteur:innen zu stärken. Eine menschenrechtsorientierte demokratische Zivilgesellschaft, verstehen wir dabei als wichtige Gegenkraft zu rechtsautoritären und faschistischen Kräften. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP berät, unterstützt und aktiviert sie in diesem Engagement.
Eine gelebte Demokratie ist ein ständiger Prozess und erfordert eine stetige Bereitschaft zur Weiterentwicklung sowie kritisches Hinterfragen der jeweiligen Rahmenbedingungen. Dabei gilt es sowohl konkret Demokratiedefizite innerhalb kommunaler und regionaler Strukturen und Prozesse in den Blick zu nehmen, sowie demokratie- und menschenfeindlichen Einstellungen in der Breite der Gesellschaft entgegenzutreten.
Ausgangspunkt ist dabei der Handlungsraum der Zivilgesellschaft, in der demokratische Werte erlernt und umgesetzt werden (können). Dafür benötigt es einen ermöglichenden Staat, der Emanzipations-, Reflexions- und Transformationsprozesse zulässt. Die Teams der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP sind in diesem Kontext auch an der Schnittstelle zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteur:innen aktiv. Sie können dabei vermittelnd zwischen zivilgesellschaftlichem Engagement und Politik und Verwaltung tätig sein und im Interesse der Beratungsnehmer:innen sowie einer demokratischen Zivilgesellschaft kritische Impulse setzen. Aus diesem Rollenverständnis ergibt sich trotz staatlicher Finanzierung die Notwendigkeit der Unabhängigkeit von staatlichen Strukturen sowie der zivilgesellschaftlichen Verankerung.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP ist ein Netzwerk, das sich zusammen setzt aus Vertreter:innen staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen, die gemeinsam die Beratung strukturell ermöglichen und hervorbringen. Akteur:innen des Netzwerks sind die Teams der regionalen Berater:innen, die Trägerorganisationen der regionalen Beratungsstellen, die Landeskoordination im Demokratiezentrum und die Fachabteilung im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI).
Die Beratungsarbeit erfolgt regional durch bei freien Trägerorganisationen angesiedelte Beratungsteams. Die Trägerorganisationen bringen jeweils ihre spezifischen Expertisen und Potentiale in die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP ein und stellen qualifizierte Beratungsteams zusammen.
Die Koordination der Beratungsangebote erfolgt im Demokratiezentrum Rheinland-Pfalz.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP wird kofinanziert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und die Landesförderung des MFFKI.
Handlungsleitende Werte für die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP sind neben den universellen Menschenrechten die Idee der Freiheit, der Gleichwertigkeit, der Würde, der Teilhabe sowie der Mündigkeit aller Menschen, die ihren Widerhall auch in den Grundrechten innerhalb des Grundgesetzes gefunden haben.
Diese normative Rahmung ist gemeinsame Grundlage aller Akteur:innen des Gesamtnetzwerks der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP und damit auch des Rollenverständnisses der Mobilen Berater:innen in der Begleitung bzw. Beratung der Beratungsnehmenden.
Grundlegende Menschenrechte sowie wechselseitiger Respekt, die auf der Anerkennung der voraussetzungslosen Gleichwertigkeit aller Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit und ihren vielfältigen Lebensformen beruhen, sind damit unabdingbarer Rahmen sowie Zielformulierung für die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP. Gleichwertigkeit steht dabei für eine unverrückbare Grundannahme, deren Umsetzung z.B. als Gleichheit vor dem Gesetz wie auch als Teilhabe- und Partizipationsgerechtigkeit zum emanzipatorischen Auftrag der Demokratie gehört.
Die Wehrhaftigkeit von Zivilgesellschaft ist ein Leitgedanke der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP. Ihr eigentlicher Kern besteht in dem Auftrag, die Gegner:innen der liberalen Demokratie davon abzuhalten, ihre wesentlichen Grundprinzipien außer Kraft setzen zu können. Voraussetzung dafür sind mündige Menschen, die sowohl ihre eigenen Haltungen und Handlungen also auch staatliches Handeln reflektieren und kritisch begleiten.
Demokratie ist aus dieser Perspektive durch das Ideal von selbstbewussten und aktiven Menschen charakterisiert, die andere als gleichwertig anerkennen und Verantwortung für die Gestaltung ihrer sozialen und politischen Umwelt übernehmen.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP orientiert sich damit an einer demokratischen Kultur, die möglichst alle mit ihren unterschiedlichen Forderungen und Bedürfnissen in transparente Diskussions- und Meinungsbildungsprozesse einbezieht und damit gegen jegliche Ungleichwertigkeitsvorstellungen und diskriminierende Ungleichbehandlungen vorgeht.
Eine solche demokratische Kultur ist überall dort gefährdet, wo es nicht allen Menschen ermöglicht wird, an ihr teilzuhaben. Der Umgang mit gesellschaftlich marginalisierten Gruppen, mit Dominanz- und Unterdrückungsprozessen sowie Macht- und Herrschaftsstrukturen, und die Haltung dazu, wird so zum Gradmesser der demokratischen Kultur. Sie hat dort Grenzen, wo universelle Menschenrechte nicht anerkannt und auf Ungleichwertigkeit basierende Wertvorstellungen propagiert werden, wie dies insbesondere in extrem rechten Ideologien der Fall ist.
Mit Rücksicht auf unterschiedliche Forschungsperspektiven wird Rechtsextremismus als ein Sammelbegriff für Einstellungsmuster, Verhalten und politische Strömungen verstanden, deren gemeinsamer Kern Nationalismus, Autoritarismus und Ungleichwertigkeitsvorstellungen sind.
Ziel rechtsextremer Orientierungen ist die Abschaffung einer liberalen Demokratie mit ihrem diskursiv-kontroversen Wertepluralismus sowie von Minderheitenrechten. Dabei wird das Völkische betont, die Gemeinschaft vor das Individuum gestellt und es werden die Grundwerte von Freiheit, Gleichheit und Solidarität bewusst bekämpft. Rechtsextreme Orientierungen stehen somit dem Gleichheitsgebot der universellen Menschenrechte entgegen.
Zentrale Elemente des Rechtsextremismus sind u.a.:
Nationalismus
Chauvinismus
Befürwortung rechtsautoritärer und faschistischer Herrschaftsformen
Verharmlosung des Nationalsozialismus
Verschwörungsdenken
Antisemitismus
Rassismus
Antiziganismus
Sozialdarwinismus
Sexismus, Heteronormativität und Antifeminismus.
Diese Ideologien und Einstellungsmuster finden sich in unterschiedlicher Ausprägung in der Breite der Gesellschaft wieder und beschränken sich nicht auf vermeintlich politische und gesellschaftliche Ränder. Eine wehrhafte Zivilgesellschaft nimmt all diese Ausprägung in den Blick und engagiert sich gegen sie.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP versteht sich dabei als Unterstützerin der zivilgesellschaftlichen Kräfte, die sich dieser Aufgabe stellen.
Ziel der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP ist es, eine menschenrechtsorientierte demokratische Kultur zu stärken, in der eine Kultur des Hinsehens und der gelebten Zivilcourage eine bedeutende Rolle spielt.
Die Beratung erfolgt u.a. mit dem Ziel, Beratungssuchende in ihrem Engagement gegen rechtsautoritäre und menschenfeindliche Ideologien und Bewegungen in ihrem persönlichen, sozialen und beruflichen Umfeld zu stärken. Sie werden ermutigt Haltung zu zeigen und Position zu beziehen. Sie werde unterstützt, sich in demokratiestärkende Prozesse einzubringen und die Demokratie zu verteidigen sowie sie voranzubringen.
Ein demokratisches, solidarisches und partizipatives Gemeinwesen, eine aufmerksame Öffentlichkeit sowie eine gestärkte demokratische Zivilgesellschaft vor Ort sind Ziele der Beratung. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP ist Ansprechpartnerin, Impulsgeberin sowie Expertin und wird als solche wahrgenommen. Fachwissen zu rechtsautoritären und faschistischen Ideologien und Bewegungen wird über eine sicherheitspolitische Perspektive hinaus angeboten.
Das Beratungsangebot richtet sich an alle, die sich mit rechtsautoritären, faschistischen und menschenfeindlichen Ideologien und Bewegungen konfrontiert sehen und/oder sich gegen diese engagieren möchten.
Es werden unter anderem engagierte Menschen, Vereine und Verbände, Initiativen, Bündnisse und Netzwerke, Bildungseinrichtungen, Gewerbebetriebe und Gewerkschaften, Jugend- und Sozialarbeit, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Parteien und Parlamente sowie Verwaltung unterstützt.
Es ist die Aufgabe der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP, Beratungsnehmer:innen in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und anderen Ungleichwertigkeitsvorstellungen, sowie demokratiefeindlichen und autoritaristischen Einstellungen zu unterstützen. Dazu gehört auch, Beratungsnehmende in ihrem Engagement für eine menschenrechtsorientierte demokratische Kultur und den im Grundgesetz beschriebenen Schutz der Menschenwürde zu stärken.
Die Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP arbeitet meist auf Nachfrage und an den Bedürfnissen der Anfragenden orientiert. Aber auch proaktives Handeln aufgrund regionaler Problemanzeigen in Form eines Unterstützungs- und Beratungsangebotes für Akteur:innen vor Ort ist Bestandteil von Mobiler Beratung.
Die Berater:innen unterstützen die Beratungsnehmenden u.a. bei der Entwicklung von Handlungsstrategien, dem Erkennen und Nutzen von Ressourcen, dem Aufbau von Vernetzung und der inhaltlichen Auseinandersetzung. Dieser Gedanke ist nicht zuletzt präventiv angelegt um das Entstehen menschenverachtender, autoritaristischer und antidemokratischer Haltungen zu verhindern und demokratische und emanzipatorische Perspektiven zu stärken.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP kann im Interesse der Beratungsnehmer:innen als Vermittlerin zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen einerseits und kommunaler Politik und Verwaltung andererseits fungieren.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP bietet politische Bildungsangebote im Rahmen von Beratungsprozessen an. Darüber hinaus sensibilisiert sie die Öffentlichkeit für aktuell relevante Aspekte des Themenbereiches und macht das Angebot auch in Regionen bekannt, in denen noch wenig Zugang besteht.
Bei Fällen, deren Bearbeitung andere oder ergänzende Beratungsstrukturen erfordern oder in denen die Expertise der Mobilen Beratungsteams nicht ausreicht, leisten die Berater:innen Verweisberatung. Dazu stehen sie im Austausch mit anderen Beratungsstellen (z.B. Betroffenenberatung, Angehörigenberatung oder Ausstiegs- und Distanzierungsberatung) um so eine transparente und kompetente Weiterleitung zu gewährleisten.
Bei Beratungsanfragen, deren Ziel den oben beschriebenen Werten und den darauf basierenden ethischen Standards der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP entgegenstehen erfolgt keine Beratung.
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP ist gemeinwesen-, anlass-, bedarfs- und ressourcenorientiert ausgerichtet.
Ziel ist es, die Beratungsnehmenden im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“, zu befähigen, die erkannten Problemlagen und Herausforderungen eigenständig und unter Einbeziehung lokaler Kooperationspartner:innen zu bearbeiten.
Die Arbeit erfolgt durch qualifizierten Berater:innen in multiprofessionellen Teams. Diversität der Teams wird mit Blick auf unterschiedliche Beratungskontexte und Beratungsnehmende angestrebt und gefördert. Die Berater:innen verfügen über spezifisches Wissen im Themenfeld, Qualifikationen im Beratungskontext und spezifische personale Kompetenzen (z.B. Moderationskompetenzen, Ausbildung in Systemischer Beratung).
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP verfolgt einen moderierenden Ansatz. Dabei bewegen sich die Berater:innen im Spannungsfeld von professioneller Distanz zu allen Akteur:innen und dem Vertreten eines eigenen, aus ihren fachlichen Standards abgeleiteten, ethischen Standpunktes. In diesem Sinn kann Mobile Beratung auch parteinehmend im Sinne der Beratungsnehmer:innen agieren, z.B. zugunsten von diskriminierten Minderheiten oder marginalisierten demokratischen Kräften.
Die Akteur:innen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP sind mit Beratungs-, Bildungs- und Präventionsakteur:innen in Rheinland-Pfalz und auf Bundesebene vernetzt.
Fachliche Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen im Themenfeld befinden sich im steten Wandel. Die Teams werden ihnen gerecht durch interne und externe Weiterbildung, kontinuierlichen fachlichen Austausch, Evaluation und Reflexion der eigenen Arbeit (z.B. durch Supervision). Die Beratungsarbeit wird durch ein abgestimmtes und standardisiertes Verfahren dokumentiert. Ein vertraulicher Umgang mit den Daten und Informationen der Beratungsnehmer:innen wird gewährleistet.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus RLP wird durch öffentliche Mittel gefördert. Die Beratungsteams und ihre Trägerorganisationen sind Teil der Zivilgesellschaft. Die Berater:innen sind Ansprechpartner:innen vor Ort. Die Mobilen Beratungsteams und ihre Trägerorganisationen sind in ihrer jeweiligen Region bekannt, gut vernetzt und als Struktur im Gemeinwesen verankert.
Die Beratung wird aufsuchend und kostenlos in ganz Rheinland-Pfalz angeboten.
Zum Gelingen einer professionellen Beratungsarbeit in Rheinland-Pfalz tragen alle Mitglieder im Netzwerk bei. Dazu bringen sie ihre Kompetenzen ein, die unabhängig von der Herkunft der Trägerorganisationen wichtig für das Gelingen der Beratungsarbeit sind. Sie sind offen für interne Kommunikation und für schnelle und unbürokratische Hilfestellung untereinander. Transparenz und Offenheit werden gewährleistet durch regelmäßigen Informationsaustausch.
Die formulierten Ziele und Werte sind grundlegend für die Zusammenarbeit im Netzwerk der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus RLP und sind leitend für alle Akteur:innen im Netzwerk.
Alle Mitglieder des Netzwerks tragen dazu bei, das Beratungsangebot in ihrem jeweiligen Handlungsfeld bekannt zu machen.
Dieses Leitbild steht in Kontinuität zu den Grundsätzen des Bundesverbands Mobile Beratung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus wird gefördert vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und koordiniert vom Demokratiezentrum Rheinland-Pfalz, welches im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung verortet ist. Die Beraterinnen und Berater verfügen über unterschiedliche berufliche Qualifikationen und sind durch Aus- und Fortbildungen thematisch spezialisiert. Sie sind in ihrer Region bei zivilgesellschaftlichen Trägern angestellt, die Teil des Beratungsnetzwerkes gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz sind.
- Arbeiterwohlfahrt Südwest gGmbH
- Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier
- Argumentationstraining gegen Vorurteile und Rassismus
- Aussteigerprogramm (R)AUSwege
- BDKJ Diözesanverband Mainz - Bischöfliches Jugendamt in der Diözese Mainz
- Caritasverband für die Region Rhein-Wied-Sieg e.V.
- Caritasverband der Diözese Speyer e.V. - Projekt ZdT - Gelebte Demokratie
- Deutscher Gewerkschaftsbund Region Vorder- und Südpfalz
- Deutscher Gewerkschaftsbund Region Westpfalz
- Deutscher Gewerkschaftsbund Region Koblenz
- DGB-Jugend Rheinland-Pfalz/Saar
- Elterninitiative gegen Rechts - Hilfen für Eltern von rechtsextremistisch orientierten Jugendlichen
- Evangelische Jugendakademie Altenkirchen
- Gedenkstätte Neustadt
- Gleichstellungsbüro Hochschule Koblenz
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz - Fachbereich Musikwissenschaften
- jugendschutz.net
- Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz
- Landesarbeitsgemeinschaft Rock & Pop in Rheinland-Pfalz e.V.
- Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz
- Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
- Landeszentrale für politische Bildung
- Leitstelle Kriminalprävention
- medien.rlp - Institut für Medien und Pädagogik e.V.
- Netzwerk für Demokratie und Courage Rheinland-Pfalz
- Palais e.V.
- P.A.u.L. e.V. - Projekt Arbeit und Lernen
- Pfälzischer Verein für soziale Rechtspflege Vorderpfalz e.V.
- RÜCKWEGE - Auf der Schwelle zum Rechtsextremismus
- Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz
- Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz - Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus
- Zentrum Polizeiliche Prävention (ZPP)